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25 Jahre Heimatmuseum am 1. Mai 2019

am 1. Mai 2019 feierte der Verein das 25. Jubiläum des Heimatmuseums. Über 150 Gäste waren der Einladung gefolgt. Die Gründerväter des Museums und langjährige Vorsitzende, Günther Duwe und Peter Jaeckel, eröffneten die Feierlichkeiten. In eindringlichen Worten stellten sie rückblickend dar, welchen Herausforderungen sie sich gegenüber sahen und wünschten dem neuen Vorstand bei der Fortführung ihres „Erbes“ alles Gute. Grußworte des Bürgermeisters Thomas Schmidt und der Kulturdezernentin des Landkreises PM, Doris Patzer, ließen die Vereinsmitglieder und Besucher wissen, dass sie die Aufgaben des Vereins in seiner Trägerschaft des Museums wertschätzen und auch weiterhin unterstützen wollen. Nach kurzen Worten des neuen Vorstands zum Ausblick der weiteren Museumsarbeit und Würdigung des Ehepaares Jaeckel durch Verleihung des Ehrenvorsitzes wurde mit Sekt angestoßen.

Als Anerkennung der Leistungen des langjährigen und nun scheidenden Vorstands, aber auch an Mitglieder, die Forschungsbeiträge leisteten, wurde die neu erschienene Publikation anlässlich des Jubiläums „25 Orte in Teltow“ überreicht. Glückwünsche sprachen auch die anwesenden Vertreter der Heimatvereine Steglitz, Zehlendorf, Kleinmachnow und Stahnsdorf aus. Bäcker und Vereinsmitglied Gerhard Neuendorff spendete unzählige Brotlaibe, die er eigenhändig im Backofen des Ältesten Hauses ausbuk und die den Gästen mit Quark und Schmalz gut schmeckten. Anschließend verwöhnte Roman Theilig mit warmem Hefekuchen frisch aus dem Rohr.  

In einem Diskurs mit Eberhard Derlig erfuhren die Gäste Geschichten und Geschichte zur „Rettung des Ältesten Hauses“, das das Heimatmuseum beherbergt. Diese und andere sind nachzulesen in der Jubiläumsbroschüre, die im Buchkontor für 15 € käuflich zu erwerben ist. Das Vorwort dieses 166-Seiten starken Buches soll für die Lektüre interessieren und lautet wie folgt:

ISBN 9783947422074 15,-€ Verlag Buchkontor Teltow

„Während der Begriff „Heimat“ lange verpönt und zuvor von Nationalisten ideologisch missbraucht wurde, erobert sich unsere Gesellschaft den Heimatbegriff langsam wieder zurück. Statt Ausgrenzung und Intoleranz soll Heimat ein Platz sein, an dem Menschen jeder Generation und Herkunft friedlich miteinander leben können. Ein Platz, der überschaubar und verstehbar ist. Eine Gemeinschaft, mit der man sich identifizieren kann und will. Auch der Heimatverein Teltow verfolgt die Idee, dass jeder Mensch eine Heimat im Lauf seines Lebens finden und gestalten kann. Er möchte Partner sein für die vielen Hinzugezogenen in unserer wachsenden Stadt und ihnen die Geschichte und Veränderung des Ortes im Wandel der Zeit nahebringen. Zugleich will er identitäts- und sinnstiftende Plattformen bieten, um sich Vorfahren und Nachbarn in Teltow zugehörig fühlen zu können, die hier lebten und leben. Führungen durch die Altstadt und Veranstaltungen im Heimatmuseum sollen hierzu beitragen. Anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Heimatmuseums wurden mit dieser Broschüre Bilder, Text- und Forschungsbeiträge der Vereinsmitglieder über 25 historische Teltower Orte und deren Geschichte zusammengetragen, die dem Leser Orientierung zur Besiedelung und Entwicklung der Stadt und Region Teltow – teilweise auch aus individueller Sicht – geben sollen. Historische Orte sind vielfach Modernen gewichen und manchmal zeugen nur noch Namen von ihrer wechselhaften Geschichte und davon, wie das heutige Gesicht unserer Stadt entstanden ist. Wir legen Ihnen diese Broschüre als Reiseführer durch Zeiten und Räume unserer Heimat ans Herz und freuen uns, sie auch in unserem Heimatmuseum auf geistigen und physischen Pfaden begleiten zu können.

Heimatverein Stadt Teltow 1990 e.V.“ 

Turmuhrwerk der St. Andreaskirche in Teltow

von Peter Jaeckel

Turmuhrwerk, Foto Peter Jaeckel (2018)

  • Hersteller : Richard Meyer, Magdeburg Turmuhrenbauanstalt
  • Baujahr : 1954
  • Technik : Turmuhrwerk mit automatisch elektrischem Gewichtsaufzug mit einer Schaltvorrichtung für den viertel- und vollen Stundenschlag.

Nach der Zerstörung des alten Uhrwerkes im II. Weltkrieg wurde dieses Uhrwerk vom Pfarrer Gerhard Puttkammer im März 1953 bestellt. Das Uhrwerk war nur bis in die 1970er Jahre betriebsfähig.

Anlässlich der Instandsetzung des Kirchturmes ab Mai 2006 wurde das Werk unter der Regie des Heimatvereins Stadt Teltow 1990 e.V. im Turm zerlegt und geborgen.

Die Restaurierung und die Reparatur erfolgte von Dezember 2007 bis August 2009 unter der Leitung von Herrn Reinhold Lutsch, mit den Gymnasiasten Sophie von Fromm und Theo Schubert vom Immanuel-Kant-Gymnasium in Teltow und mit Wolfgang Nierenz und Peter Jaeckel, Mitgliedern des Heimatvereins. Im Mai 2010 wurde das Turmuhrwerk im Ausstellungsgebäude Ritterstr. 14 wieder in Betrieb genommen.

Das Uhrwerk ist eine Dauerleihgabe der Evangelischen Kirchengemeinde Teltow.

  • Dieses Werk ist lizensiert unter Creative Commons Lizenzvertrag

Waschen – Rollen – Plätten, wie anno dazumal

von Peter Jaeckel

Ausstellung Historische Waschtechnik

Die Bewältigung der häuslichen Wäsche war zu früheren Zeiten mit großer Mühsal verbunden und hat, wenn man die Möglichkeiten der Menschen im vorigen Jahrhundert mit den heutigen vergleicht, wohl die größte Veränderung im Haushalt gebracht. Früher waren es vor allem die Frauen, die ein Leben lang diese Aufgabe zu erledigen hatten. Unsere kleine Ausstellung soll zeigen, wie mühselig und vielfältig die Arbeiten waren, die zur Wäschepflege gehörten.

Verfolgen wir einmal einen »Waschtag« in seinem Ablauf in der Zeit vor der Erfindung unserer modernen Waschmaschinen:

Am Vorabend wurde die Wäsche zunächst in einer Lauge aus Soda, SIL oder einem ähnlichen Mittel in einem großen Zuber eingeweicht, um den Schmutz in der Wäsche anzulösen und den späteren Waschgang zu erleichtern. Weiterlesen

Rundgang durch das Heimatmuseum

von Rudolf Jaeckel

Heimatmuseum Stadt Teltow „Ältestes Haus“
in Teltow, Hoher Steinweg 13

Für den Namen Teltow, den ja gleichermaßen ein Ort und eine Landschaft tragen, gibt es keine ge­sicher­te Deutung. Auch liegt der Zeitpunkt der Erstbesiedlung des topographisch günstig gelege­nen Ortes im Dunkeln.

Die Gründung der Stadt Teltow fällt mit größter Wahrscheinlichkeit in die Zeit der deutschen Be­siedlung unmittelbar nach der Besitzergreifung dieses Landesteiles durch die Askanier.

Eine Urkunde (Ersterwähnung) weist aus, daß Teltow schon 1265 Stadtrechte erhielt. Dazu gehört das vom Landesherrn verbriefte Recht der Teltower Handwerker zur Bildung von Innungen. Bürger der Stadt, deren Rechte und Pflichten die Eidesformel auswies, waren vornehmlich die Bauern (=Ackerbürger) und die Handwerksmeister mit Besitz an Haus und Hof.

Es gibt also eine Stadtgeschichte über fast siebenhundertfünfzigjährige Entwicklung mit vielem Auf und Ab. Diese Geschichte ist den heutigen Bürgern nur wenig bekannt.

Das Heimatmuseum veranschaulicht die ortsbezogene Geschichte. Gerade in Teltow, wo sich durch die Expansion der Industrie die Zusammensetzung der Bevölkerung sehr stark verändert hat und Heimatgefühl und Heimatbewußtsein zeitweilig nur gering ausgeprägt waren, kann und soll das Museum dazu beitragen, dass auch die heutigen Bürgerinnen und Bürger wieder eine engere Beziehung zu ihrem Wohn- bzw. Heimatort erhalten. Weiterlesen

Ältestes Haus

von Augustin Rotzer, Günter Duwe und Peter Jaeckel

Inschrift am Ältesten Haus

Die Inschrift über der Tür des Hauses lautet:

„Nachdem das Städtlein Telto den 16. Juni 1711 nachmittags
um 6 h in Zeit von 3 bis 4 Stunden leider mit Kirche, Schulen und
Rathaus als auch Torhäuser bis auf 4 Häuser gänzlich in die Asche gelegt.
Hat Herr Johann Christoff Bürger Bader in Telto und desselben
Kreis und seiner Frau Johanna Eleonora Bürgerin gebohrne
Meyerin dieses Hauses mit guter Leute Hilfe denen es Gott reichlich
vergelten wolle, aus dem Grunde neu erbauet, welche
Gott lange in Seegen setzen, die Ein­wohnenden segnen und
vor allem Schaden väterlich erhalten wolle.“

Diese Sätze bilden die früheste Kunde über das Haus Hoher Steinweg 13, die Formulierung „aus dem Grunde neu erbaut” lässt jedoch vermuten, dass es vor dem Brand bereits ein Haus an dieser Stelle gab. Weiterlesen